Kräuterwanderung

Kräuterwanderung der Lindenschüler

Machen Brennnesselsamen schlau? Kann man aus Lindenblüten Eistee machen? Sind die Knospen des Spitzwegerichs eine Delikatesse? Wie sehen die überhaupt aus? Und kann man Gänseblümchen wirklich essen? Falls Ihr Euch das immer schon mal gefragt habt: Hier kommt die Lösung des Rätsels. Fragt doch einfach Eure Kinder! Zumindest wenn Ihr zu den Glücklichen gehört, die eines der Kinder in der Familie haben J

Nachdem es am 15.05.2015 vormittags noch ausgesprochen ungemütlich ausgesehen hatte, steigerte sich das Wetter pünktlich zum Beginn der Veranstaltung zusehends. Die Sonne kam heraus und bescherte uns einen warmen Frühlingsnachmittag. So machte die Kräuterwanderung rund um die Bergkelter dann auch richtig viel Spaß.

Nachdem genau ein Mädchen gewusst hatte, dass man alle Teile des Gänseblümchens essen kann, bekam unsere „Kräuterfee“ zunächst als Preis von allen drei Gruppen je einen Blütenkranz gemacht. Bei sagenhaften 30 Teilnehmern (trotz des langen Wochenendes) bot es sich an, die Gruppe zu teilen. In drei Teams wurde eifrig gesammelt und geforscht. Weiter ging es zu den Brennnesseln, die als Salat unserem Blut viel Eisen bringen. Ein paar Blättchen unter dem Wurzelballen von Tomatenpflanzen sollen ebenfalls wundervoll wirken. Gleich danach erfuhren wir, dass Spitzwegerich eine vielseitige Heilpflanze für unterwegs ist, egal, ob es um Insektenstiche, Hautverletzungen oder Prellungen geht. Wenige Minuten später fanden wir das Klappertöpfchen und den Wiesensalbei, den wir mithilfe eines Grashalms dazu brachten, uns zu zeigen, was passiert, wenn eine Biene auf einer Blüte landet. Dass der Walnussbaum der letzte Baum ist, der grünes Blattwerk bekommt, erfuhren wir ganz nebenbei. Der wohl eher unbekannte Dost, der wilde Majoran, wurde sofort als Pizzagewürz identifiziert. Dass die Zaunwicke ein Schmetterlingsblütler ist, fanden wir heraus, als die Kinder in Gruppen lernten, mit einem Pflanzenbestimmungsbuch umzugehen. Zuletzt wurde es romantisch beim Hirtentäschle, das seinen Samen in seinen herzförmigen Blättern trägt.

Zurück am Spielplatz unterhalb der Bergkelter machten sich die Betreuerinnen sofort daran, eine spannende Vesper zu richten. Da unsere Wanderung uns an vielen Wiesen vorbeiführte, die regelmäßig von Hunden „besucht“ werden, haben wir nichts gepflückt, was zum Verzehr bestimmt war. Unsere Kräuterpädagogin Frau Claudia Nafzer aus Höpfigheim hatte uns Köstlichkeiten aus ihrer Küche mitgebracht: Rohkost mit Gartenliebe, Biobrot mit Wildkräutersalz, Gemüseschiffchen mit Kräuterquark und … zum Nachtisch: Brote mit Löwenzahnbrotaufstrich. Fast alle Kinder griffen beherzt zu, so dass die Platten in kürzester Zeit abgeräumt waren. Als „Trostpflästerle“ hatte Frau Nafzger uns noch ein paar Rezeptideen mitgebracht. Bei der Schlussrunde zeigte sich dann, dass die Kinder erstaunlich viel von den zahlreichen Pflanzen behalten hatten.

Die Projektgruppe „Schule und Natur“ bedankt sich herzlich bei Frau Claudia Nafzger, die für uns einen kurzweiligen und kindgerechten Nachmittag gestaltet hat. Auch die sechs Begleiterinnen (Danke auch an Euch!) haben verschiedene spannende Anregungen erhalten. Frau Nafzger bietet regelmäßig Kurse und ihre leckeren Produkte (www.kraeuter-der-provinz.de) an.